Wolfgang Korsus Dipl.-Ing.NT, Astrophysiker
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Was lernt der Mensch? Es sind unterschiedliche Verhaltensweisen. Und die Wichtigste ist, dass es manchmal gut sein kann, etwas nicht zu tun.
Schon die Alten erzählten den Jungen oft:
Hört gut zu, das war der Fehler, den wir damals gemacht haben. Es wäre sehr dumm von euch, den zu wiederholen.
Meist waren es dann nur die sehr klugen „jungen“ die sich an die erfahrenen Alten gehalten haben. Es kam allmählich zur Entwicklung der Handwerke und ganz nebenbei zu kulturellen Traditionen.
Die Menschen strebten danach, erst einmal die unmittelbare und später auch die weitere Umwelt zu beeinflussen. Sie, die Umwelt, wurde des Öfteren manipuliert und ganz anders gestaltet. Der Homo sapiens lebte und wirkte jetzt in einem Erdzeitalter das ganz zurecht seinen Namen trägt:
das Anthropozän.
Die abendländische Kultur war die bedeutungs-vollste, denn diese Kultur, hat die Wissenschaft hervorgebracht. Und gerade die Wissenschaften haben mit ihren technischen Anwendungen den menschlichen Einfluss auf die Umwelt, auf den Planeten insgesamt, immens potenziert.
Es war nur diese Kultur in der Menscheits-geschichte, die die Erde so verändert hat wie die abendländische. Es erübrigt sich, nicht ganz vorn bei den Steinzeitmenschen anzufangen. Wir werden ganz in Ruhe erst erst vor etwa 400 Jahren einsteigen, oder vielleicht ein paar Jährchen vorher.
Damals begann der Mensch damit, verschiedenes auszuprobieren und das berüchtigte Neuland zu erforschen.
Es war schließlich das Abendland, das neue Kontinente entdeckte und es breitete seinen Einfluss immer mehr über den Globus aus.
Und es gab auch schon eine seltsame Eigenschaft. Man verfügte schon über gewisse Eigenschaften, die ließen sich aufs genaueste und Perfect zur Befriedigung eines höchst bekannten Verlangens nutzen : die Gier.
Es ist ein altbekannter Wunsch. Nämlich der ewige Wunsch nach mehr. Er ist vergleichbar mit dem Überlebenstrieb oder dem Fortpflanzungstrieb.
In der Verhaltensforschung spricht man vom Säugetier-Imperativ. Denn das Säugetier gibt sich praktisch selbst den Befehl. Es versucht fortwährend die eigene Position innerhalb seiner Gruppe zu testen und wenn nötig zu stärken.
Vom Antropozähn geht eine massive Wirkungs-
mächtigkeit des Zeitalters aus. Bekannt, und zwar schon lange, ist die Eigenschaft von Säugetieren sich immer auf Prestigegewinn innerhalb ihrer Gruppe auszurichten. Diese Eigenschaft sollte man nicht aus den Augen verlieren, wenn man sich über das furchterregende Phänomen der menschlichen Gier, Gedanken macht. Wie kann eine bestimmte Spezies von Säugetieren so anspruchsvoll werden, dass sie sich mehr nimmt, als sie für ihr Überleben braucht, dass sie sich zu viel nimmt?
So geschah es in der Antike. Wir haben bereits die abendländische Kultur als die Kultur definiert, die sich um das Mittelmeer herum entwickelt hat. Heute noch sind die Spuren des übermächtigen Verlangens zu sehen: Es begann alles vor ca. 2.000 Jahren. Die Römer begannen vehement Schiffe zu bauen. Natürlich aus Holz. Sie bauten für anstehenden Kampfeinsetze sehr viele Schiffe. Und die waren wie damals nur möglich, aus Holz. Daraus folgte wie selbstverständlich ein riesiger Holz Abbau in den Ländern wie Italien und Spanien. Es waren bis dato herrliche grüne Länder. Man entwaldete sie systematisch. Für die Herstellung von Holzkohle, hatten, wie selbstverständlich die Etrusker In Norditalien mit einer großen Entwaldung schon etwas früher begonnen.
Der Beginn des Anthropozäns fällt, wie man sich leicht denken kann nicht erst in die Zeit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert auch nicht in die Zeit von Kolumbus, nein, er liegt viel weiter zurück. Es ist bereits die abendländischen Kultur, die das menschendominierte Zeitalter einläutet.
Hier wurde schon mit dem sehr erfolgreichen Verfahren, der Empirie ( Methode, die sich auf wissenschaftliche Erfahrung stützt, um Erkenntnisse zu gewinnen) vorgegangen.
Die bis dahin schon vorhandene Kultur hat die Wirkkraft der Menschheit um ein Vielfaches der physischen Kräfte des Individuums verstärkt.
Um auf den Punkt zu kommen. Die Erfahrung steht im Mittelpunkt von allem. Im Grunde verhält sich die Wissenschaft damit wie der ideale abendländische Mensch: Er arbeitet also mit Erfahrungen, die er als Maßstab für das Scheitern oder Bestehen einer Hypothese definiert. Mit anderen Worten: Wenn eine Hypothese Prognosepotenzial besitzt, sie etwas vorhersagen kann, dann hat sie ihre Prüfung bestanden – sie ist gut.
Wir beschäftigen uns also mit etwas Relevantem, nämlich mit einem Thema, welches unsere bisherigen und zukünftigen Handlungsweisen betrifft und es appelliert an uns:
Bitte tu das nicht noch einmal, denn wir haben Fehler gemacht und das nicht wenige. Wissen und Schlussfolgerungen, die für unser Überleben wichtig sind, besitzen also höchste Relevanz. Und schon stehen wir, und das führt uns mitten in die Problematik des Anthropozäns. Zur Abend -ländischen Kultur gehörte von Anfang an die Auseinandersetzung mit Theorie und Experiment. Dazu machte Nikolaus Kopernikus den ersten wichtigen Schritt.
Er machte eine entscheidende Wende und nahm die Erde aus dem Mittelpunkt des Weltalls heraus.Er ordnete sie einfach als einen unter vielen Planeten ein. Das wurde, mir völlig unverständlich, von Freud als Kränkung der Menschheit bezeichnet, weil der Mensch dadurch seine Vormachtstellung einbüßte.
Ich muß jetzt etwas spöttisch Lächeln……..
….Fortsetzung folgt