Wolfgang Korsus
Dipl.Ing. NT , Astrophysiker
Klingenberg 40
25451 Quickborn
TEL.: +49 4106 69295
Handy: +49 162 5680456
Website : wolfgang.korsus.netG
Teil 15 ……..Ich gehe VOM MYTHOS ZUM LOGOS ein schöner Weg….?
Gefühle sind ein kostbares Geschenk unserer „CPU“ ! Ich genieße momentan diesen Zustand sehr heftig in meinem oberen Stübchen……denn mein geschriebener Stoff befindet sich schon sehr nah an einem bestimmten Teil der Menschheitsgeschichte, die da Mythos ZUM LOGOS“ heißt.
Ich bin der Meinung es sollten ein paar Erklärungen von meiner Seite geben, dann rutschen die neuen Beiträge besser in den Speicher eurer ⇒ CPU
Im Mythos wurden meist Götter als Ursachen der Entstehung der Welt und der natürlichen Phänomene angesehen. Diese Erzählungen waren dabei nicht metaphorisch gemeint, sondern suggerierten, selbstverständlich wahr zu sein. Etwas genauer bitte : Also, die Menschen dieser Ära verhielten sich ähnlich wie kleine Kinder, sie nahmen die Mythen wie selbstverständlich auf und kamen noch gar nicht auf die Idee, die „Wahrheitsfrage“ zu stellen, denn der Wahrheitsbegriff setzt natürlich den Falschheitsbegriff voraus. Nur da, wo es ein Falsch gibt, kann es ein Wahr geben. Ohne das Bewusstsein, dass eine Vorstellung oder eine Rede falsch sein kann, die Wirklichkeit also nicht richtig wiedergibt, ist auch kein Bewusstsein von Wahrheit vorhanden.
Aus diesen Bemerkungen dürfte vielleicht bei einigen von euch klar geworden sein, dass philosophisches und wissenschaftliches Denken den selben Ursprung haben. Sie dienen der Selbstorientierung des Menschen in der Welt mit Hilfe seiner Ratio. Philosophie und Wissenschaften „haben“ aber nicht nur einen Wahrheitsanspruch, sondern dieser ist auch „überprüfbar“. Die Philosophie hat hierbei nicht wie andere Wissenschaften einen begrenzten Gegenstandsbereich, wie zum Beispiel die Biologie den der belebten Natur, sondern fragt nach der Welt im Ganzen. Dies ist gleichsam das Gemeinsame zwischen Philosophie und Religion. In diesem Punkt berühren sie sich ganz echt.
‼ Mythos und Logos sind also beides Erklärungsmethoden der Welt. ‼
Nach Sumerern und Ägyptern kommen wir zu einem Teil der Kultur- und Geistesgeschichte, der uns näher und vertrauter ist. Es geht um die griechischen Götter: Zeus, Hera, die schöne Aphrodite, Hermes, Apollon, alles Namen, die uns schon einmal begegnet sind.
Die Geschichte des Odysseus, der Kampf um Troja, ein Mythos aus den Tiefen der europäischen Geschichte. Wir kommen langsam aber sicher zu uns. Da wird es oft etwas unangenehm. Man redet ja ungern über sich, wenn überhaupt, dann nur unter dem Stichwort „Me, myself and I“. Das Ich wird Optimierungseinheit.
Aber zurück zum Thema. Die These wird sein : Unsere Kultur, die abendländisch westliche Zivilisation, hat ihre Wurzeln in der griechischen Antike. Wir reden von einer Zeit, die Karl Jaspers als die Achsenzeit (800 bis 200 v. Chr.) und als sekundäre Auswirkung der Achsenzeit (bis 200 n. Chr.) bezeichnete. In dieser Zeit, so Jaspers, ist ein geschichtliches Selbstverständnis erwachsen.
‼ Wir wurden zu den Menschen, die wir heute sind. Und das nicht nur im Abendland, sondern auch im Orient, in Indien und China. ‼
Im Reich der Mitte wirkten in dieser Zeit Konfuzius und Laotse, die chinesischen mPhilosophien bildeten sich aus. Im Zweistromland verbreiteten sich die Lehren des Zarathustra und in Indien die von Buddha.
Der abendländische Kulturraum wurde geprägt von den Epen Homers und von den griechischen Philosophen. Letztere schufen die Grundlagen der europäisch-abendländischen Weltanschauung. Nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang sind die Geburt Jesu und die römischen Philosophen. Es war eine Epoche, in der sich das Denken und Handeln der Menschen massiv veränderten.
Ich frage mich :: Was ist da so entscheidend Neues passiert?
Wir kommen ja aus Zeiträumen, die Jahrtausende umfassen. Da gab es die neolithische Revolution, also den Übergang vom Jäger und Sammler zum sesshaften Landwirt. Dann entstanden die Städte, die ersten Ballungszentren, die ersten Hochkulturen. Aber diejenigen, die für unseren Teil der Welt von großer Bedeutung waren, also vor allem die Sumerer und Ägypter, die waren irgendwann wieder verschwunden.
Warum? Offenbar haben die das Land übernutzt. Und sind dann weitergezogen, von anderen Völkerschaften erobert, verdrängt oder assimiliert worden. Fakt ist: Sowohl die sumerische wie auch alle anderen nachfolgenden Kulturen haben den Bereich des Vorderen Orients, also den Bereich des Fruchtbaren Halbmonds, stark strapaziert. Deswegen sieht er heute so aus wie er aussieht. Das Land wurde entwaldet, die Landwirtschaft zu intensiv betrieben. Es passierte das, was Menschen bis zu ihrem Ende tun werden, sie leben gegen die NATUR !
Warum? Weil die Städte einen massiven Ressourcenverbrauch einforderten. Aber diese Mittel waren endlich und irgendwann weg. Das kam so: Die hydraulischen Kulturen im Vorderen Orient – abgesehen von der ägyptischen, die haben das besser gemacht – hatten das Problem, dass es bei steigendem Wasserverbrauch einfach zu wenig geregnet hat. Wälder wurden gerodet. Die Bewässerung mit Flusswasser aus dem Gebirge führte durch Verdunstung zur Versalzung der Böden. Das passierte zunächst am Oberlauf von Euphrat und Tigris, später am Unterlauf. Das Land versalzte zunehmend und wurde für die Landwirtschaft immer weniger nutzbar. Die Ernten wurden immer magerer. Die Menschen sind schlicht verhungert. Was wir heute von diesen Kulturen sehen, sind die Ruinen in den Wüsten, das sind die gestrandeten Wracks des damaligen Fortschritts der Menschheit. So sehe ich das …und so kann man das sehen. Wir können in der Geschichte nachforschen und fragen, wie sind Kulturen vergangen, und was können wir daraus lernen? In diesem Zusammenhang sind die Griechen interessant. Am Beginn der griechischen Geschichte steht zunächst die Geographie. Dafür können die Griechen erst einmal nichts, schuldlos. Ihr Festland ist ziemlich hügelig, draußen auf dem Meer sind viele kleine Inseln. Aber selbst auf diesen kommt es zu einem Bevölkerungszuwachs und zu einer immer „besseren“ Städteentwicklung. Diese Ballungszentren waren völlig abhängig vom Umland, mussten deshalb vom diesem Land versorgt werden, die Landwirtschaft wurde optimiert und ausgeweitet. Die Zahl der Ziegen wuchs, die Brandrodungen wurden vorangetrieben. In Griechenland drohte das, was bei den Sumerern schon passiert war. Die Menschen an Euphrat und Tigris waren einfach weggezogen, weil sie nicht wussten, was dort mit der Natur geschah. Die Griechen hingegen hatten so .eine „Ahnung“ und unternahmen etwas dagegen. Wie konnten die das wissen? Wieso waren die so viel schlauer als die Sumerer?
In Griechenland fand mit Homer und mit den griechischen Naturphilosophen etwas statt, das als der Übergang vom Mythos zum Logos bezeichnet wird. Kurze Erklärung:
Ein Mythos ist eine Geschichte, teilweise wahr, teilweise nicht wahr, aber auf jeden Fall eine Art Kompass einer Kultur. Der Mythos liefert die Orientierung, die Ausrichtung einer ganzen Kultur. Der Urmythos der Griechen hat mit ihren Göttern und mit den großen Heldengeschichten der klassischen Zeit zu tun.
Aufgepasst …..In dieser „mythologischen“ Betrachtung kommt an mindestens einer Stelle ein MENSCH vor, der sich gegen die Götter stellt. Sie erinnern sich? Genau, es war Odysseus. Er versuchte, mit List und Tücke und der Hilfe einer Göttin, den anderen ein Schnippchen zu schlagen. So kam er immer wieder aus den Gefahrenzonen heraus. Am Ende stand immer die glückliche Heimkehr. Sehr einfach betrachtet könnte man dieses Handlungsmuster auf die gesamte Kultur der alten Griechen übertragen. Im Mythos versucht ein Mensch, ein Held oder Halbgott, sich gegenüber den Göttern zu emanzipieren.
Entsprechend versuchen die Griechen als erste Kultur, aus ihren eigenen Kräften die Welt zu verstehen. Aus diesem Verständnis heraus verfügen sie über neue Mittel, mit dieser Welt anders umzugehen. Deswegen noch ein Mal ::: Mit Odysseus taucht in den griechischen Mythen also zum ersten Mal eine Figur auf, die versucht, sich gegenüber den Göttern zu emanzipieren. Der Mensch versucht mit seinen eigenen Kräften, die Welt zu verstehen: Die Griechen vollziehen den ersten Schritt vom Mythos zum Logos.
‼Endlich
Anstelle des bloßen Aushaltens, des Ausgeliefertseins tritt der selbstbestimmte Veränderungswille. Zum ersten Mal stellt sich der Mensch gegen die Natur. In dieses Muster passt die alte griechische Geschichte, von der ich schon erzählt habe, die des Prometheus. Er hat verbotenerweise den Menschen das Feuer weitergegeben und ihnen damit ermöglicht, sich gegen die Götter zu stellen. Das wird jetzt im Alten Griechenland zum wahren Zeitgeist. Zum ersten Mal wollen Menschen mehr, als nur monoton zu sagen: „Ja, das regeln schon die Götter.“ Das kommt einer Vernunfttransformation gleich und die findet auch statt. Es werden nun vermehrt radikale Fragen gestellt, aber die Götter geben keine Antworten mehr, weil immer klarer wird, die Götter sind nur Bilder unserer Projektionen. Unsere Götter lachen, sie brechen die Ehe. Sie machen alles, was wir auch tun. Sie sind eigentlich gar keine Tugendwächter, die uns sagen, wie wir leben sollen. Wer sagt uns denn dann, wie wir leben sollen, wie wir mit der NATUR umgehen sollen? Die Griechen sind diejenigen, die genau diese Fragen auf den Punkt bringen. Sie formulieren sie klar, verdammt präzise und neugierig. ……Die ersten, die das also tun, sind die griechischen „NATURPHILOSOPHEN“. Sie suchen nach den ewigen Gründen, nach den unveränderlichen Hintergründen der Natur. Sie sehen, dass die Natur sich verändert, dass neue Dinge passieren. Aber was ist das Ewige, was ist das Unveränderliche? Worauf kann ich mich wirklich verlassen und zwar, ohne die Götter befragen zu müssen?
Die Lehre von den vier Elementen nimmt in der griechischen Philosophie ihren Anfang. Aber Vorsicht, die Lehre von den vier Elementen ist nicht mit den Naturwissenschaften des 21. Jahrhunderts gleichzusetzen ‼
Der Übergang vom Mythos zum Logos passierte selbstverständlich nicht so „ruckzuck“ von einem Tag auf den anderen. Thales von Milet (624 v. Chr.–547 v. Chr.), der als der erste Philosoph der abendländischen Tradition gilt, lässt bei seiner Beschreibung des Elementes Wasser durchaus noch starke mythologische Bindungen erkennen, wenn er sagt, die Urform von allem ist das Wasser. Das hat er natürlich nicht wörtlich gemeint in dem Sinne, dass alles aus dem Wasser kommt. Aber es war ihm klar, dass Wasser als Element etwas Bedeutendes ist. Es kommt in verschiedenen Formen vor, ist aber doch immer nur Wasser. Im nassen Element entsteht offenbar auch Leben. Vielleicht schwimmt sogar die ganze Erde im Wasser. He, wie bitte? Das waren die Vorstellungen des Thales. Er hat übrigens immer wieder darauf hingewiesen – die Zeugnisse der vorsokratischen Naturphilosophen sind nicht so umfangreich –, dass er vieles, worüber er spricht, aus Babylon beziehungsweise Ägypten hat. Auch die Philosophie selbst. Das wissenschaftliche Denken, die wissenschaftliche Grundlage für ein logisches Denken, so Thales, kämen aus Ägypten. ⇨ ⇨ ⇨
Wir wollen „ihn“ nicht vergessen, ihm folgte Anaximenes. Sein Urelement war die Luft und Heraklit von Ephesos nannte das Feuer als Urelement und zuletzt komplettierte Empedokles die Liste der Elemente mit der Erde. So, wir atmen durch und verdauen die Naturphilosophen aber die Kleinigkeit darf es noch sein. Nach Empedokles erfüllen diese vier Elemente den gesamten Raum lückenlos. Ein Vakuum gibt es noch nicht… ..noch nie gehört!
Die genannten Elemente sind ursprünglich, also unentstanden, waren also immer schon da und sind unvergänglich, sagen die Herren. Sie können sich auch nicht – wie bei Heraklit – ineinander umwandeln und sind somit nicht auf einen Urstoff rückführbar. Es gibt bei Empedokles also keine Entstehung aus dem Nichts und kein absolutes Ende. Mit seiner Beschreibung hat er erstmals ein Konzept des Aufbaus der gesamten physischen Welt aus einer bestimmten Zahl von Elementen in die Naturphilosophie eingeführt. Das hat schon einen wissenschaftlichen Charakter.
Auf der anderen Seite verbindet er die vier Elemente wieder mit der griechischen „Mythologie“, zumal er diese den Gottheiten Zeus, Hera, Hades und Nestis zuordnet. Für mich ist (war ) das noch nicht so logisch, also im Sinne einer rational wissenschaftlichen Erklärung. Aber immerhin, man hatte das schwache Gefühl, es ließe sich mit diesen elementaren Grundbausteinen erklären, wie die Welt funktioniert.
Nur knapp später folgt bei den Griechen eine total materialistische Geistesströmung, die ohne jeden Mythos auskommt. Die Atomisten. Leukipp und Demokrit sagen, es gibt die unteilbaren Teilchen – atomoi – und das Nichts. Das war’s vorerst einmal. Sonst gibt’s nichts. Diese Atome setzen sich zusammen. Damit kommen die verschiedenen Eigenschaften der Welt zustande. Die Flüssigkeiten, das Feste, die Gase und die Verwandlung durch Feuer – brauchen wir alles nicht. Das alles hängt nur von der Geschwindigkeit ab, mit der die Teilchen aufeinanderdonnern. Ich sage anerkennend, die Atomisten dachten schon sehr weit. Das heißt: Hier findet eine völlige „Entgöttlichung“ der Welt statt. Aus dem Mythos, einer sinnhaften oder einer mit Sinn förmlich aufgeladenen Erzählung, wird eine Beschreibung, die frei von subjektiven Eigenschaften ist. In der Tat findet in dieser Zeit der griechischen Antike – sagen wir mal so ungefähr um 400 vor Christus, vielleicht sogar ein bisschen früher – eine Subjekt-Objekt-Spaltung statt. Auf der einen Seite ist die Natur. Auf der anderen Seite sind die Subjekte, die sich in ihr irgendwie verhalten.
Es werden auf einmal Unterschiede gemacht zwischen der Materie und der Struktur, zwischen dem Einzelnen und dem Ganzen und der Rolle des Einzelnen in dem Ganzen. Nochmal lesen, dann sitzt es !
Während bei Platon alles noch idealistisch verklärt wird, heißt es bei Aristoteles: „Die Welt steht uns zur Verfügung“. Sie soll in ihrer Gänze von uns zu unserem Vorteil genutzt werden. Wir, der Mensch kann mit der Natur machen, was er will. Und was er wollen soll, ist natürlich auch das Gute! Ich bezweifle das soeben Geschriebene und das das nicht immer klappt, ist auch schnell klar, deswegen haben die griechischen Gelehrten auf der philosophischen Seite die Ethikerfunden, also eine Theorie der Moral. Wie könnte man somit das Gute definieren? Dabei werden jedoch viele radikale Fragen aufgeworfen, die vorher noch nie so formuliert worden sind. Die griechische Philosophie hat Fragen gestellt, die die Menschheit seitdem pausenlos immer wieder aufs Neue variiert, und. …Das ist nicht gut. Die abendländische Antwort aber kennen wir.
‼ das ist die Welt, in der wir leben. ‼
Wir als Menschen haben die Aufgabe und die Möglichkeiten, die Welt um uns herum zu verändern. Das ist der eigentliche Impuls für das, was wir später Anthropozän nennen.
„Ich sehe dieses Füllhorn Welt vor mir, greife zu und verändere es so, wie ich es haben will“.
Das haben die Griechen gemacht, ziemlich konsequent sogar. Sie haben Inseln kolonisiert. Sie haben Städte gegründet. Sie haben diese Städte ausgebaut und diese zu sehr erfolgreichen Handelszentren gemacht.
Ich kann nachvollziehen das sie so wie Kinder um den heißen Brei rum saßen , nein, ums Mittelmeer. Schauen wir jetzt auf unseren Wecker der Zeit, der sagt, wir sind so ein paar Jahrhunderte vor der Geburt des Christkind ….und schauen uns einfach mal an, was so im Mittelmeerraum passiert. Da haben wir Athen auch die griechischen Kolonien, in Südfrankreich, auf Sizilien, in Süditalien. Was machen die da? Die treiben Handel mit anderen Völkerschaften. Wir sind bereits mitten in einer halbglobalisierten Zeit. Vor allen Dingen sehen wir, dass der Mensch immer heftiger und zielstrebiger auf die Ressource „Umwelt“ zugreift. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, es muss auch etwas getrunken werden, das heißt Wein wird angebaut. Der Mensch will Fleisch, Gemüse, Obst. Immer größere Gebiete im Umland beliefern damit die Städte. Das ist am Anfang ganz wunderbar, wenn man gut versorgt wird. Immer mehr Zulieferer treten in Wettbewerb miteinander Die Nachfrage steigt. Die Ökonomie hebt ihr edeles ? Haupt! Auf einmal wird aus dem bis dahin praktizierten einfachen Tauschhandel – du gibst mir, ich gebe dir – eine Wirtschaft mit einer neuen auf die Ewigkeit wachsenden „Ding !?
„:GELD““““‼ ‼ ‼ GELD …….ein Anfang der Superlative
Es ist so rund vor 2700 Jahren gewesen der Tauschhandel stirbt langsam, da kamen die Menschen in Lydien im Westen der heutigen Türkei (damals wohl Griechisch) kamen Menschen auf eine Idee: Sie schlugen Goldklumpen flach und prägten sie mit dem Stempel ihres Königs: das kommt einer Art von Versicherung gleich und sagte dass das Edelmetall echt ist. Diese Goldscheiben gelten als erste Münzen der Welt. Die Idee setzte sich durch, wenige Jahrhunderte später zahlten Menschen im ganzen Mittelmeerraum mit Münzen. Das Kaufen und Verkaufen wurde so viel einfacher.
Noch regiert es zwar nicht die Welt, aber es bekam Geschwindigkeit, das heißt es wird mehr, und es wird immer wichtiger. Man könnte statt vom Anthropozän auch vom Kapitalozän sprechen. Auf die letzten 30 Jahre unserer heutigen Kultur trifft das sicher zu. Begonnen hat es schon damals, als man anfing „ökonomisch“ zu denken. Plötzlich wurden Handels- und Warenströme enorm wichtig. Schon die alten Griechen machten sich immer abhängiger von dem, was von außen kam, von Importen. Sollte es jetzt durch Veränderungen dazu kommen, dass diese Handelsströme abbrachen, war eine hoch spezialisierte und komplexe Struktur wie eine Stadt nicht mehr in der Lage, adäquat darauf zu reagieren, sich zu versorgen. An was erinnert uns das?
‼ Lokal handeln, global denken. ‼
Tatsächlich? Alle diese Probleme, die sich uns heute stellen, waren damals ebenso schon vorhanden. So manch einer greift sich da an seine CPU und ist überrascht.
Es sind die Archäologen sie erkennen heute bei Ausgrabungen sehr deutlich, dass die Griechen ihre Umwelt sehr stark strapaziert haben. Das begann eigentlich auf einfache Art und Weise. Ich zähle auf:Wenn man Landwirtschaft betreiben will, muss der Wald weg. Wenn aber kein Baum mehr steht und es zu starken Regenfällen kommt, neigen Hänge dazu, abzurutschen. Dann haben wir den schlimmsten Fall, denn oft sind Menschen dabei. Der fruchtbare Mutterboden rutscht ab. Auf dem Rest wächst nur noch karge Kost. Das einzige, was man auf solchen Böden noch halten kann, sind …….Ziegen. Und die fressen das, was noch da ist. Natürliche Bodennutzer wie wildlebende Ziegen sind unter normalen Umständen kein Problem, weil ihre Population von Raubtieren klein gehalten wird. Wenn aber Ziegen vor ihren natürlichen Jägern geschützt werden, dann vermehren sie sich heftig. Nach einer Weile bleibt nur noch, ich nenne es mal Ziegen-Land. Das können wir heute, vielleicht im Urlaub, am Mittelmeer überall beobachten. Einige Olivenhaine gab es hier und da. Aber im Wesentlichen ist der gesamte Mittelmeerraum karg, eine landwirtschaftliche Diaspora.
Feuer, Entwaldung, Ziegen. Das ist überall passiert. Am Ende standen die griechischen Städte mit leeren Händen da. Obwohl sie wussten, was sie taten. Solon [Die Solonischen Reformen im Jahr 594 v. Chr. veränderten das politische System Athens grundlegend. Solon befreite die Bauern aus der Schuldknechtschaft und teilte die Bürgerschaft in vier Vermögensklassen ein. Damit verwandelte sich Athen von einer Aristokratie zu einer Timokratie]. Im neuen “Rat der 400” sollten mehr Bürger in der Politik mitbestimmen dürfen. Er hat zum Beispiel in Athen 590 vor Christus versucht, die Hangbewirtschaftung und Waldrodung zu stoppen. Es sollten terrassenartige Olivenhaine angelegt werden. Sein Vorschlag hat aber nicht gefruchtet. Warum? Weil die lokalen Produzenten von landwirtschaftlichen Produkten auf ihren unmittelbaren Vorteil geschaut und einfach weitergewerkelt haben, bis der Hang weg war. Die räumliche Begrenzung von griechischen Gemeinden führte dazu, dass es in der Umgebung keine nutzbaren Ressourcen mehr gab. Die Städte schrumpften somit buchstäblich und sind eingegangen. Das ist mit vielen der Kolonien auch passiert. Entweder wurden sie erobert, das war die eine Variante, die kennen wir alle aus den Geschichtsbüchern. Oder, die zweite, die viel unangenehmere Entwicklung: Sie sind an sich selbst gescheitert. Eine erfolgreiche Kultur ist instabil, wenn sie einen maximalen Ressourcenverbrauch erreicht hat. Auf diesem Höhepunkt ist jede Kultur instabil, weil sie kleinste Schwankungen in der Umwelt nicht mehr abfangen kann. Anders gesagt holt man sich die ganze Zeit Kredit bei der Natur, bis die nichts mehr hergibt. Dann ist Ende! Diese Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur findet schon im Alten Griechenland statt. Noch nicht auf der Ebene moderner Naturwissenschaften und Technologien, sondern auf der Ebene: Hier steht ein Mensch, und der will von dieser Natur was haben. Es existiert schon eine Ahnung, dass sich mit dem Gehirn dieses Wesens ein Know-how produzieren lässt, die Ahnung vom Know-why ist noch wenig ausgeprägt. Der Erfolg einer Kultur auf der einen Seite gegen die Natur auf der anderen Seite. Die Sphäre der Natur gegen die Sphäre des Menschen.
Naturgesetze gegen Ziele und Zwecke der Menschen. Der Natur ist unser Wollen übrigens egal. Sie kennt keinen Erfolg. Sie ist nur da. Das Gleiche, was den Griechen widerfuhr ist den Römern selbstverständlich anschließend in viel größerem Ausmaß auch passiert.
Das tausendjährige Imperium Romanum zeigt diesen Erfolg überdeutlich in einem – sagen wir mal – halbglobalisierten Ausmaß. Das Mare Nostrum – unser Mittelmeer – war das der Römer. Die Länder rundherum hatten sie eines nach dem anderen erobert. Alle wesentlichen kulturellen Entwicklungen in der römischen Welt spielten sich rund um dieses Meer ab. Übrigens, kleine Randbemerkung: Das Klima in der Blütezeit des Römischen Reiches war das beste, das Europa je hatte. Es war angenehm, nicht so kalt, ausgeglichen. Worauf ich hinaus will: Die Römer machten das Gleiche wie die Griechen. Sie haben Ressourcen verbraucht. Und das über längere Zeit und in viel größerem Umfang. Die Römer bedienten sich dazu ihrer Provinzen, der eroberten Länder. Sie haben einfach immer mehr Ressourcen genutzt. Am Anfang die von Süditalien, nach dem Motto „Feuer, Entwaldung, Weizen, Ziegen,“ – zack. Und alles, was bei drei nicht auf den nicht mehr vorhandenen Bäumen war, wurde entweder als Fleisch oder Getreide verspeist. Allein die Hauptstadt Rom, eine Millionenmetropole, hat unvorstellbare Ressourcen gebraucht: Wasser, Holz, Getreide, Fleisch, alle möglichen Konsumgüter. Alles wurde aus dem Umland und den Provinzen in diesen gefräßigen Moloch gekarrt. Mit der wachsenden Expansion des Römischen Imperiums nahm die Sogkraft seines Zentrums zu. Dieses Imperium konnte nur bestehen, solange die Grenzen immer weiter nach außen verschoben und neue Ressourcen erschlossen werden konnten. Das hat zu einer völligen Veränderung des Mittelmeerraums geführt.
Was für den Schiffsbau, für Straßen und Häuser in den großen Städten des Mittelmeerraums im Römischen Reich und vorher in der griechischen Antike verbraucht wurde, war die erste europäische Die Solonischen Reformen im Jahr 594 v. Chr. veränderten das politische System Athens grundlegend. Solon befreite die Bauern aus der Schuldknechtschaft und teilte die Bürgerschaft in vier Vermögensklassen ein. Damit verwandelte sich Athen von einer Aristokratie zu einer Timokratie. Im neuen “Rat der 400” sollten mehr Bürger in der Politik mitbestimmen dürfen. Die erste „Umweltkatastrophe“ und hat dazu geführt, dass Sizilien und Tunesien – ehemals Kornkammern – entwaldet wurden. Von den ursprünglichen Landschaften blieb nichts erhalten. Das Forum Romanum war der Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens in Rom. Das Herz des Imperium Romanum. Früher gab es im Mittelmeerraum dichte Wälder. Die sind weg. Ein Ökosystem, von dem kaum noch Spuren zu finden sind. Das muss da mal ganz anders ausgesehen haben. Aber es kam der Erfolg der Kultur, zunächst griechisch, dann römisch, und hat aus dem gesamten Mittelmeerraum etwas ganz anderes gemacht, eine karge Landschaft, eine im Sommer kaum auszuhaltende Hitze, wenig Wasser. Das Imperium Romanum wäre ohne Zulieferungen aus seinen Provinzen niemals zu dieser kulturellen Blüte gekommen.
Letztlich ist die abendländische Kultur aufgrund eines großen Missverständnisses entstanden: Man setzte voraus, dass die Natur eine unendliche Ressource sei. Die Ruinen, die wir heute in Rom, Griechenland und in den Ländern rund ums Mittelmeer sehen, sind die Skelette des menschlichen Fortschritts. Die Menschen der Kulturen, die dort einmal existiert haben, dachten, dass sie unglaublich erfolgreich sind, dass sie so weiter machen können und müssen, sowohl was ihre militärische Expansion betrifft als auch ihren Handel. Sie verbrauchten mehr Wasser, mehr0
Nicht nur alles was uns begegnet, ja mehr als das, die Welt als Ganzes, wird halt versucht zu erklären.
Der Mythos versucht, nein, nimmt dies durch Geschichten, Gedichte und Sagen vor.
In den meisten Fällen sind Götter die Ursache aller Erscheinungen. Die sogenannten „Vorsokratiker“- also die frühen Denker vor der sokratischen Ära wie Thales von Milet (ca. 625 bis 548 v. Chr.) Heraklit von Ephesos (um 520 bis 460 v. Chr.), Parmenides von Elea (um 515 bis 455 v. Chr.) und viele andere – und dann auch Sokrates, Platon
Unser Besuch der Hochkulturen der Sumerer und Ägypter hat stattgefunden, wenden wir uns jetzt etwas anderem zu. Es soll einem Teil der Kultur-und Geistesgeschichte angehören, der uns näher und vertrauter ist…und wer fühlt sich angesprochen ? Das sind die griechischen Götter:
„Göttervater“ Zeus, die Hera, die schöne Aphrodite, Hermes, Apollon, alles Namen, die uns schon einmal begegnet sind. …..und selbstverständlich gehört die Geschichte des Odysseus, auch dazu. Der Kampf um Troja, ein echter Mythos aus den Tiefen der europäischen Geschichte. Ich denke wir kommen langsam aber auch sicher zu „uns“ selbst.
Wenn über einen selbst oder „Plural“ über uns gesprochen wird, kommt schnell etwas Unangenehmes auf den Tisch. Das Reden über sich setzt meist den Spruch „Ich, ich und nochmals ich voraus…..bekannt ???!!!
Das wiederum ist eine sogenannte typische Optimierungseinheit. Aber zurück zum obigen Thema. Unsere These wird also sein:
‼ Unsere Kultur, die abendländisch westliche Zivilisation, hat ihre Wurzeln in der griechischen Antike. ‼
Ich denke „nach“ und es kommt mir eine Aussage von „Karl Jaspers“ [war ein deutsch-schweizerischer Psychiater und Philosoph ] in den Sinn.
Wir reden von einer Zeit, die Karl Jaspers als die Achsenzeit (800 bis 200 v. Chr.) und als sekundäre Auswirkung der Achsenzeit (bis 200 n. Chr.) bezeichnete. In dieser Zeit, so sagte Jaspers : Es ist ein geschichtliches Selbstverständnis erwachsen. Wir wurden zu den Menschen, die wir heute sind. Und das betrifft nicht nur das Abendland, sondern auch den Orient, Indien und China.
Zuerst das Reich der Mitte, hier wirkten in dieser Zeit Konfuzius und Laotse, die chinesische Philosophien „bildeten“ sich aus. Im Zweistromland verbreiteten sich die Lehren des Zarathustra und in Indien die von Buddha. Vergesse ich jetzt bloß nicht den abendländischen Kulturraum, denn er wurde geprägt von den Epen Homers und von den griechischen Philosophen.
Sie waren es auch die die letzten Grundlagen der europäisch-abendländischen Weltanschauung schufen; ebenfalls nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang sind die Geburt von einem Jesus und die bekannten römischen Philosophen. Kommen wir zum Handel und Denken zurück dann läßt sich sagen, das vorher gesagte ist wie eine Epoche, in der die Menschen sich stark massiv veränderten. Meine Frage lautet, was ist da so entscheidend Neues passiert?
Wir Menschen kommen ja aus Zeiträumen, die Jahrtausende umfassen. Ich versuche alle
Ereignisse kurz zu nennen: Es gab die neolithische Revolution, also den Übergang vom Jäger und Sammler zum sesshaften Landwirt. Dann entstanden die Städte, die ersten „Ballungszentren“, die ersten Hochkulturen. Es kommt bei mir ein gewisses Nachdenken auf und das sagt mir, diejenigen, die für unseren Teil der Welt von großer Bedeutung waren, also vor allem die Sumerer und Ägypter, die waren irgendwann wieder verschwunden. Ich frage deshalb mal einfach so wie in der Kinderserie „Sesamstraße“ :Wieso, Weshalb ,Warum?
Offenbar haben die alle das Land „(übernutzt)“ und offenbar sind sie dann weitergezogen, oder von anderen Völkerschaften erobert, verdrängt oder assimiliert worden.
Fakt ist und zeigt auf: Sowohl die sumerische wie auch alle anderen nachfolgenden Kulturen haben den Bereich des Vorderen Orients, also den Bereich des Fruchtbaren Halbmonds, stark strapaziert, sage ich lieber fast vernichtet….. typisch menschliches Verhalten
Mir bleibt nur mit einfachen Worten zu sagen: Deshalb sieht es heute so aus wie es aussieht. Vorher angesprochenes Land wurde entwaldet, die Landwirtschaft zu intensiv betrieben. (Übertrieben) Auch dafür gibt es Gründe….Weil die Städte einen massiven Ressourcenverbrauch einforderten. Nur diese Mittel waren „endlich“ und irgendwann weg.
Das kam so:
Wie ich in dem letzten Beitrg schon erwähnt habe, es gab die hydraulischen Kulturen ……im Vorderen Orient–abgesehen von der ägyptischen, die haben das besser gemacht–hatten jedoch letztere das Problem, dass es bei steigendem Wasserverbrauch einfach zu wenig geregnet hat, es folgten die Maßnamen: Wälder wurden gerodet. Die Bewässerung mit Flusswasser aus dm Gebirge hatte auch so ihre Tücken, es führte durch Verdunstung zur Versalzung der Böden. Am Oberlauf von Euphrat und Tigris stellte man dies zuerst fest, später dementsprechend am Unterlauf. Das kam einer zunehmenden Versalzung des Landes gleich und wurde für die Landwirtschaft dadurch immer weniger nutzbar. Ernten wurden mit fast gestorbenen Pflanzen immer magerer. Die Menschen sind eigentlich schlicht weg verhungert. Was wir heute noch in anständigen Medien-Beiträgen über Kulturen sehen, sind die Ruinen in den Wüsten, das sind die gestrandeten Wracks des damaligen Fortschritts der Menschheit. Ich betone „Menschheit“…..wer sonst ist so dämlich ???……Meine Menung !
Heute sind Nachforschungen in der Geschichte sehr erfolgreich und ich frage, wie war es möglich das Kulturen recht schnell vergingen ? ….und was können wir daraus lernen?
‼ Lernen heißt anders machen
Jetzt kommt der Auftritt der Griechen, sehr interessant…
Auch die griechische Geschichte kann sehr amüsant in den Ohren klingen, aber da steht zunächst die Geographie. Nur dafür können die Griechen erst einmal nichts, ihr Festland ist als ziemlich hügelig zu beschreiben, draußen auf dem Meer, vom Festland aus südlich gelegen viele kleine Inseln. Nur kaum zu glauben selbst auf „diesen“ kommt es zu einem Bevölkerungszuwachs und zu einer immer besseren Städteentwicklung. Diese Ballungszentren werden versorgt vom umliegenden Land. So optimierte man die Landwirtschaft und vergrößerte sie……eigentlich eine Ausweitung. Und wie man sich denken kann wuchs die Zahl der Ziegen, ( erst aus der Milch den Käse herstellen dann Tier töten und auffressen, die Brandrodungen wurden vorangetrieben, der nächste menschliche Irrsinn, aber nicht für neue Bäume sondern Fressalien …….
Den Griechen und Griechenland drohte das, was den Sumerern schon passiert war. Die Lösung ihrer Probleme war die Folgende: Die an Euphrat und Tigris waren einfach weggezogen, weil sie nicht wussten, was dort mit der Natur geschah.
Bei den Griechen hingegen kochte so eine Ahnung hoch und sie unternahmen etwas dagegen. Waren die etwa allwissend ? ……oder waren die so viel schlauer als die Sumerer? In Griechenland fand mit Homer ( gilt traditionell als Autor der Illias und der Odyssee und damit als frühester Dichter des Abendlandes ) nebst den griechischen Naturphilosophen fand etwas statt, das wurde dann doch als der Übergang vom Mythos zum Logos bezeichnet. Mythos? ist halt eine Geschichte, teilweise wahr, teilweise das Gegenteil, aber auf jeden Fall eine Art Kompass einer Kultur. Der Mythos liefert ganz einfach die Orientierung, die Ausrichtung einer ganzen Kultur. Der alte Mythos ist der Urmythos der Griechen, denn er hat mit ihren Göttern und mit den großen Heldengeschichten der klassischen Zeit zu tun. Gehe ich jetzt wie folgt vor, ich mache eine mythologische Betrachtung, siehe da kommt an mindestens einer Stelle ein „Mensch“ vor, der sich gegen die Götter stellt. Sie erinnern sich? Genau, das war Odysseus. Dieser hatte zwei bekannte Testarten, dabei versuchte er mit List und Tücke und …..der Hilfe einer Göttin, den anderen ein nicht sehr angenehmes Schnippchen zu schlagen. Dabei schaffte er es immer wieder aus der Gefahrenzone heraus zu kommen. An jedem Ende stand die glückliche Heimkehr aus zum Teil sehr bekannten Abenteuern.
Und wie es so typisch ist kann man ohne rot zu werden dieses Handlungmuster auf die gesamte Kultur der alten Griechen übertragen. Im Mythos versucht ein Mensch, ein Held oder Halbgott, sich gegenüber den Göttern zu emanzipieren. Entsprechend versuchen die Griechen als erste Kultur, aus eigenen Kräften die Welt zu verstehen. Aus diesem Verständnis heraus verfügen sie über neue Mittel, mit dieser Welt anders umzugehen.
Jetzt bin ich auf eine Interessante Spur in den griechischen Mythen gestoßen, es handelt sich wieder um Odysseus, eine Figur, die versuchte, sich gegenüber den Göttern zu emanzipieren. Typisch für Menschen, sie versuchen meist mit ihren eigenen Kräften, die Welt zu verstehen…Fazit :
…Die Griechen vollziehen den Schritt vom Mythos zum Logos…
Ein wissenschaftlicher Satz trägt vielleicht zum besseren Verständnis bei :
⇒ Anstelle des bloßen Aushaltens, des Ausgeliefertseins tritt der selbstbestimmte Veränderungswille.
Das erste Mal ist und bleibt eine Ersthandlung und das erste Mal stellt sich der Mensch gegen die Natur. Aufgepasst,…schon mal gehört? Ein bekanntes Muster, denn es passt die alte griechische Geschichte, von der ich schon erzählt habe, die des Prometheus.
Was hatte er noch angestellt ? Ja man ist ihm wohl auf die Schliche gekommen, denn er hat verbotenerweise den Menschen das Feuer weitergegeben und ihnen damit ermöglicht, sich gegen die Götter zu stellen. Man staune, das entwickelt sich jetzt im Alten Griechenland zum Zeitgeist. Denn zum ersten Mal wollen Menschen den oft gebrauchten Satz nicht mehr hören: „Ja, das regeln schon die Götter.“ Ich bezeichne ihn als eine echte Vernunfttransformation! Radikale Fragen werden somit immer lauter gestellt. Denn, haben die Götter irgendwann eine Antwort gegeben? …. Nein, den damaligen Menschen im griechischen Lebensraum wird immer klarer, die Götter sind eigentlich nur Bilder unserer Projektionen: Denn unsere Götter lachen sich den Bauch voll, sie brechen sogar die Ehe. Ich sage einfach : Die sind unser Spiegelbild, denn sie machen ja alles, was wir auch tun. Sie sind auch kein Tugendwächter, wie wir leben sollen, wie wir mit der „Natur“ umgehen sollen? Die Griechen sind deshalb diejenigen, die genau diese Fragen auf den Punkt bringen. Sie achten auf eine klare Formulierung, sie ist präzise und sogar immer neugierig.
Eine gesellschaftliche Minderheit sind die ersten, die folgendes tun, selbstverständlich sind es die griechischen Naturphilosophen.
Naturphilosophen sind auch nur Menschen die nach den ewigen Gründen suchen, also
nach den unveränderlichen Hintergründen der Natur. Dabei sehen Sie, dass die Natur sich verändert, auch dass neue Dinge passieren. Aber die immer wiederkehrende Frage lautet, was ist das Ewige, was ist das Unveränderliche? Ja, worauf kann ich mich wirklich verlassen und zwar, wann hört das dämliche Fragen nach den Göttern endlich auf?
Überraschung !!! Endlich startet die Lehre von den „vier Elementen“ in der griechischen Philosophie. Sie nimmt demnach ihren Anfang. Aber Vorsicht, nicht an das falsche denken, die Lehre von den vier Elementen ist nicht mit den Naturwissenschaften des 21. Jahrhunderts gleichzusetzen. Der zu erwartende Übergang vom Mythos zum Logos passierte natürlich nicht von einem Tag auf den anderen. Dieser Thales von Milet (624 v. Chr.–547 v. Chr.), der als der erste Philosoph der abendländischen Tradition gilt, lässt bei seiner Beschreibung z.B. des Elementes Wasser durchaus noch die verdammt starke mythologische Bindungen erkennen, wenn er sagt, die Urform von allem ist das „Wasser“. Jedoch diesen Ausspruch hat er natürlich nicht wörtlich gemeint in dem Sinne, dass alles aus dem Wasser kommt. Aber es war ihm klar, dass Wasser als Element etwas Bedeutendes ist. Es kommt in verschiedenen Formen vor, ist aber doch immer nur Wasser. In dem nassen Element entsteht offenbar auch Leben, wie ihr eifrigen Leser schon erfahren habt. Die Vorstellungen gipfelten in der Aussage des „Thales“: —— Vielleicht schwimmt sogar die ganze Erde im Wasser…..?
Stop ! Ich habe den Sinn nach ein bisschen noch mehr…also ab wieder in die griechischen Naturphilosophen…
….weiter mit Thales.
….er war ein stetiger Wiederholer, dann haben sicher einige seiner Freunde den Satz schon oft hören müssen. Ich erinnere an das Wort und das Element „Wasser“
Vorweg darf man erwähnen das die Überbleibsel der „vorsokratischen Naturphilosophen“sind nicht so umfangreich–, Thales hatte vieles, worüber er spricht, aus Babylon beziehungsweise Ägypten. Auch die Philosophie selbst. Das wissenschaftliche Denken, die wissenschaftliche Grundlage für ein logisches Denken, so Thales, kämen aus Ägypten. Ihm folgte der Nächste, Anaximenes. Sein Urelement war die „Luft“. Heraklit von Ephesos nannte das „Feuer“ als Urelement und zuletzt komplettierte Empedokles die Liste der Elemente mit der „ Erde“. Hier zeigt sich nach Empedokles erfüllen die vier Elemente den gesamten Raum eben lückenlos. Ich sag : Ein Vakuum gibt es nicht. Die Elemente sind demnach ursprünglich, also unentstanden, waren also immer schon da und sind unvergänglich. Sie können sich auch nicht–wie bei Heraklit–ineinander umwandeln und sind somit nicht auf einen Urstoff rückführbar. Es gibt bei Empedokles also keine Entstehung aus dem Nichts und kein absolutes Ende. Mit seiner Beschreibung hat er erstmals ein Konzept des Aufbaus der gesamten physischen Welt aus einer bestimmten Zahl von Elementen in die Naturphilosophie eingeführt….irgendwie hat das schon „wissenschaftlichen“ Charakter. Doch man vermutet richtig…..er verbindet die vier Elemente wieder mit der griechischen Mythologie, wenn er diese den Gottheiten Zeus, Hera, Hades und Nestis zuordnet. Sagen wir, so ganz logisch war das noch nicht. Ich erkenne keinen Sin einer rational wissenschaftlichen Erklärung. Doch immerhin, da gab es das Gefühl, es ließe sich mit diesen elementaren Grundbausteinen erklären, wie die Welt funktioniert.
Es verging nicht viel Zeit, wie sage ich immer, „später“folgt bei den Griechen eine total materialistische Geistesströmung und die kommt ohne jeden Mythos aus.
‼Endlich
Jetzt starten die Atomisten und hört hin, Leukipp und Demokrit sagen, es gibt die „unteilbaren“ Teilchen. Das war’s. Sonst gibt’s nichts. Diese Atome setzen sich zusammen.
Die Moleküle lassen grüßen!
Auf dies Art und Weise kommen die verschiedenen Eigenschaften der Welt zustande. Die Flüssigkeiten, das Feste (Materie), die Gase und die Verwandlung durch Feuer–brauchen wir alles nicht. Man war der festen Meinung alles hängt nur von der Geschwindigkeit ab, mit der die Teilchen aufeinandertreffen. Die gaben Texte von sich ähnlich wie Atomisten, das heißt sie dachten schon sehr weit. (Der Atomismus war das Werk zweier Denker des 5. Jahrhunderts v.Chr.: Leukipp und Demokrit. Ersterer — bezeugt durch Aristoteles, unsere Hauptquelle — war der Begründer der Theorie und schon in der Antike eine etwas vage Gestalt, die durch seinen berühmteren Nachfolger Demokrit derart in den Schatten gestellt wurde, daß man gemeinhin glaubte, die Theorie sei von letzterem entwickelt worden )Epikur, der den Atomismus im späten 4. und frühen 3. Jahrhundert v.Chr. weiterentwickelte und popularisierte (er folgte dem Spruch Hier findet eine völlige „Entgöttlichung“ der Welt statt. Aus dem Mythos, einer sinnhaften oder einer mit Sinn förmlich aufgeladenen Erzählung, wird Eine Beschreibung, die frei von subjektiven Eigenschaften ist. In der Tat findet in dieser Zeit der griechischen Antike–sagen wir mal so ungefähr um 400 vor Christus, vielleicht sogar eine Subjekt-Objekt-Spaltung statt, da gab es auf der einen Seite die Natur, aber auf der „Anderen“ sind die Subjekte, die sich in ihr irgendwie verhalten.
Man macht jetzt plötzlich Unterschiede zwischen der Materie und der Struktur, ebenfalls zwischen dem Einzelnen und dem Ganzen und jetzt auch der Rolle des Einzelnen in dem Ganzen. Momentan wird bei Platon alles noch idealistisch verklärt, so heißt es bei Aristoteles lautstark und wiederholt: „Die Welt steht uns zur Verfügung“. Sie soll eben in ihrer Gänze von uns zu unserem Vorteil genutzt werden. Der Mensch kann mit der Natur machen, was er will. Und was er immer seit Dasein des Menschen macht ist fürchterlich, unbedacht und vernichtend. Jedoch zu jeder Zeit will er für seinen Lebenspartner, den Planeten „Erde „
natürlich nur das Gute! …………………..
…kleine Pause in diesem Blog, es gleich weiter bis zum immer ernster werdenden End-Bericht!
Hallo ihr lieben Leser, ich habe heute mal zufällig in meine Blog-Ergebnisse geschaut und habe festgestellt, meine Berichte werden gern auf diesem „Kleinen Planeten“ zur Kenntnis genommen. Wobei ich sagen darf, die USA liegt an erster Stelle….gefolgt von Europa und…auch China .
So jetzt zum „Stoff“ ➼ ➼ ➼
das funktioniert aber nicht immer, ist auch schnell einleuchtend, besser klar. Man glaubt es kaum, aber so haben die griechischen „Gelehrten“ auf der philosophischen Seite die Ethik quasi erfunden, eine Theorie der Moral. Nur ein neues Nachdenken begann, wie könnte man das Gute eigentlich definieren? So werden sofort viele radikale Fragen aufgeworfen, die jedoch vorher noch nie so formuliert worden sind. Es ist festzustellen die griechische Philosophie hat Fragen gestellt, die die Menschheit seitdem pausenlos immer wieder aufs Neue variiert. Daraus ergibt sich die abendländische Antwort und die kennen wir……..na los sehr einfach!
‼ Das ist die Welt in der wir leben.
Wir als Menschen haben weniger die Aufgabe aber die Möglichkeiten, die Welt, also unsere Welt um uns herum zu verändern. Ich bin nach längerem „Nachdenken“ zu dem Ergebnis gekommen….das ist wohl der eigentliche Impuls für das, was wir später „Anthropozän“ nennen. Das kommt einem „Füllhorn Welt“ gleich, greife zu und verändere es so, wie Du es haben willst. Sicher denkt ihr sofort……Ja das werden die Griechen gemacht haben und nicht nur einmal sondern ziemlich konsequent sogar des Öfteren.
Ich zähle auf : Sie haben Inseln kolonisiert. Sie haben Städte gegründet. Sie haben diese Städte ausgebaut und zu sehr erfolgreichen Handelszentren gemacht. Sie saßen wie die Frösche rund ums Mittelmeer.
Zeitlich gesehen befinden wir uns jetzt in einer Zeit ein paar wenige Jahrhunderte vor ….so sagt man immer, vor der Geburt des „Christkinds“ und neugierig wie wir sind, schauen wir uns erst mal an, was so im „Mittelmeerraum“ passiert.
Beginnen wir mit der Hauptstadt Griechenlands, das ist Athen. Aufgepasst jetzt spreche ich erstmals über Kolonien, die sind griechisch: in Südfrankreich, auf Sizilien, in Süditalien. Also frage ich, was machen die da? ……..Haben die Langweile? Nein, sie treiben Handel mit anderen Völkerschaften. Da rutscht mir der Satz raus : Wir sind bereits mitten in einer halbglobalisierten Zeit. Vor allen Dingen ist zu sehen, dass der Mensch immer zielstrebiger auf die „Ressource Umwelt“
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, es muss auch etwas getrunken werden. Wein wird angebaut. Der Mensch will Fleisch, Gemüse, Obst. Immer größere Gebiete im Umland beliefern die Städte. Das ist am Anfang ganz wunderbar, wenn man gut versorgt wird. Immer mehr Zulieferer treten auf, treten in Wettbewerb. Die Nachfrage steigt. Die Ökonomie hebt ihr Haupt! Auf einmal wird aus dem einfachen Tauschhandel–du gibst mir, ich gebe dir–eine Wirtschaft mit einer neuen Größe: Geld. Noch regiert es nicht die Welt, aber es wird mehr, und es wird immer wichtiger. Man könnte statt vom Anthropozän auch vom Kapitalozän sprechen. Auf die letzten 30 Jahre unserer heutigen Kultur trifft das sicher zu. Begonnen hat es schon damals, als man anfing ökonomisch zu denken. Auf einmal wurden Handels-und Warenströme wichtig. Schon die alten Griechen machten sich immer abhängiger von dem, was von außen kam, von Importen. Sollte es jetzt durch Veränderungen dazu kommen, dass diese Handelsströme abbrachen, war eine hoch spezialisierte und komplexe Struktur wie eine Stadt nicht mehr in der Lage, adäquat darauf zu reagieren, sich zu versorgen. An was erinnert uns das? Lokal handeln, global denken. Tatsächlich? Alle diese Probleme, die sich uns heute stellen, waren damals schon vorhanden. Die Archäologen erkennen heute bei Ausgrabungen sehr deutlich, dass die Griechen ihre Umwelt sehr stark strapaziert haben. Das begann auf einfache Art und Weise: Wenn man Landwirtschaft betreiben will, muss der Wald weg. Wenn aber kein Baum mehr steht und es zu starken Regenfällen kommt, neigen Hänge dazu, abzurutschen. Der fruchtbare Mutterboden rutscht ab. Auf dem Rest wächst nur noch karge Kost. Das einzige, was man auf solchen Böden noch halten kann, sind Ziegen. Und die fressen das, was noch da ist. Natürliche Bodennutzer wie wildlebende Ziegen sind unter normalen Umständen kein Problem, weil ihre Population von Raubtieren klein gehalten wird. Wenn aber Ziegen vor ihren natürlichen Jägern geschützt werden, dann vermehren sie sich. Nach einer Weile bleibt nur noch Ziegen-Land. Das können wir heute am Mittelmeer überall beobachten. Einige Olivenhaine hier und da. Aber im Wesentlichen ist der gesamte Mittelmeerraum karg, landwirtschaftliche Diaspora. Feuer, Entwaldung, Ziegen. Das ist überall passiert. Am Ende standen die griechischen Städte mit leeren Händen da. Obwohl sie wussten, was sie taten. Solon hat zum Beispiel in Athen 590 vor Christus versucht, die Hangbewirtschaftung und Waldrodung zu stoppen. Es sollten terrassenartige Olivenhaine angelegt werden. Sein Vorschlag hat aber nicht gefruchtet. Warum? Weil die lokalen Produzenten von landwirtschaftlichen Produkten auf ihren unmittelbaren Vorteil geschaut und einfach weitergewerkelt haben, bis der Hang weg war. Die räumliche Begrenzung von griechischen Gemeinden führte dazu, dass es in der Umgebung keine nutzbaren Ressourcen mehr gab. Die Städte schrumpften buchstäblich und sind eingegangen. Das ist mit vielen der Kolonien auch passiert. Entweder wurden sie erobert, das war die eine Variante, die kennen wir alle aus den Geschichtsbüchern. Oder, die zweite, die viel unangenehmere Entwicklung: Sie sind an sich selbst gescheitert. Eine erfolgreiche Kultur ist instabil, wenn sie einen maximalen Ressourcenverbrauch erreicht hat. Auf diesem Höhepunkt ist jede Kultur instabil, weil sie kleinste Schwankungen in der Umwelt nicht mehr abfangen kann. Anders gesagt holt man sich die ganze Zeit Kredit bei der Natur, bis die nichts mehr hergibt. Dann ist Ende! Diese Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur findet schon im Alten Griechenland statt. Noch nicht auf der Ebene moderner Naturwissenschaften und Technologien, sondern auf der Ebene: Hier steht ein Mensch, und der will von dieser Natur was haben. Es existiert schon eine Ahnung, dass sich mit dem Gehirn dieses Wesens ein Know-how produzieren lässt, die Ahnung vom Know-why ist noch wenig ausgeprägt. Der Erfolg einer Kultur auf der einen Seite gegen die Natur auf der anderen Seite. Die Sphäre der Natur gegen die Sphäre des Menschen. Naturgesetze gegen Ziele und Zwecke der Menschen. Der Natur ist unser Wollen übrigens egal. Sie kennt keinen Erfolg. Sie ist nur da. Das Gleiche, was den Griechen widerfuhr, ist den Römern anschließend in viel größerem Ausmaß passiert. Das tausendjährige Imperium Romanum zeigt diesen Erfolg überdeutlich in einem–sagen wir mal–halbglobalisierten Ausmaß. Das Mare Nostrum–unser Mittelmeer–war das der Römer. Die Länder rundherum hatten sie eines nach dem anderen erobert. Alle wesentlichen kulturellen Entwicklungen in der römischen Welt spielten sich rund um dieses Meer ab. Übrigens, kleine Randbemerkung: Das Klima in der Blütezeit des Römischen Reiches war das beste, das Europa je hatte. Es war angenehm, nicht so kalt, ausgeglichen. Worauf ich hinaus will: Die Römer machten das Gleiche wie die Griechen. Sie haben Ressourcen verbraucht. Und das über längere Zeit und in viel größerem Umfang. Die Römer bedienten sich dazu ihrer Provinzen, der eroberten Länder. Sie haben einfach immer mehr Ressourcen genutzt. Am Anfang die von Süditalien, nach dem Motto „Feuer, Entwaldung, Weizen, Ziegen,“–zack. Und alles, was bei drei nicht auf den nicht mehr vorhandenen Bäumen war, wurde entweder als Fleisch oder Getreide verspeist. Allein die Hauptstadt Rom, eine Millionenmetropole, hat unvorstellbare Ressourcen gebraucht: Wasser, Holz, Getreide, Fleisch, alle möglichen Konsumgüter. Alles wurde aus dem Umland und den Provinzen in diesen gefräßigen Moloch gekarrt. Mit der wachsenden Expansion des Römischen Imperiums nahm die Sogkraft seines Zentrums zu. Dieses Imperium konnte nur bestehen, solange die Grenzen immer weiter nach außen verschoben und neue Ressourcen erschlossen werden konnten. Das hat zu einer völligen Veränderung des Mittelmeerraums geführt. Was für den Schiffsbau, für Straßen und Häuser in den großen Städten des Mittelmeerraums im Römischen Reich und vorher in der griechischen Antike verbraucht wurde, war die erste europäische Umweltkatastrophe und hat dazu geführt, dass Sizilien und Tunesien–ehemals Kornkammern–entwaldet wurden. Von den ursprünglichen Landschaften blieb nichts erhalten. Das Forum Romanum war der Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens in Rom. Das Herz des Imperium Romanum. Früher gab es im Mittelmeerraum dichte Wälder. Die sind weg. Ein Ökosystem, von dem kaum noch Spuren zu finden sind. Das muss da mal ganz anders ausgesehen haben. Aber es kam der Erfolg der Kultur, zunächst griechisch, dann römisch, und hat aus dem gesamten Mittelmeerraum etwas ganz anderes gemacht, eine karge Landschaft, eine im Sommer kaum auszuhaltende Hitze, wenig Wasser. Das Imperium Romanum wäre ohne Zulieferungen aus seinen Provinzen niemals zu dieser kulturellen Blüte gekommen. Letztlich ist die abendländische Kultur aufgrund eines großen Missverständnisses entstanden: Man setzte voraus, dass die Natur eine unendliche Ressource sei. Die Ruinen, die wir heute in Rom, Griechenland und in den Ländern rund ums Mittelmeer sehen, sind die Skelette des menschlichen Fortschritts. Die Menschen der Kulturen, die dort einmal existiert haben, dachten, dass sie unglaublich erfolgreich sind, dass sie so weiter machen können und müssen, sowohl was ihre militärische Expansion betrifft als auch ihren Handel. Sie verbrauchten mehr Wasser, mehr Holz, mehr Nahrung. In der Zeit der Cäsaren, in den ersten 100 Jahren nach der Zeitenwende, gab es einige Zeitgenossen, die bereits vor Umweltbelastungen warnten und auf die Zerstörung der Lebensgrundlagen hinwiesen. Das ist 2.000 Jahre her. Die Römer sind einfach über das Ziel hinausgeschossen. Am Ende gab es jede Menge Verlierer und nur wenige Gewinner. Der Untergang des Römischen Reiches sollte uns eine Warnung sein..