Erst die Horizonte….dann bis zum letzten Schleier Teil 5

             

Wolfgang Korsus Dipl.-Ing.NT, Astrophysiker

Klingenberg 40

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 Das war der Rand der Erde ?!

dieser ist in weit zurückliegenden Zeiten die wohl schrecklichste Gefahr für Seefahrer gewesen. Das was hier drohte war also eine Todesgefahr.

Eine zahlenmäßig große Anzahl von Seefahrern kam von Ihrer Reise nie zurück und so weinten damals Mütter und Frauen um ihre Söhne, Männer und Brüder.

Ich habe es in vielen Literatur-Zeugnissen nachlesen können was die damalig lebende Bevölkerung so verbal von sich gab und habe einen der tief gehendsten Sprüche mai aufgezeigt ….

Denn im weiten Meer das Salz,
das sind die Tränen Portugals ,

…ein sehr nachdenklich stimmender Spruch und doch wahr… es sind Gedanken eines großen portugiesischen Dichters, nämlich – Fernando Pessoa.

Die Gefahren, die auf Seefahrer der damaligen Zeit lauerten, lassen sich auch einfacher darstellen. Es gibt sie noch heute. Es gibt zum Teil noch heute, schlecht einsehbare Felsen, Stürme, Riesenwellen und „Seeschlangen, Kraken und andere furchteinflößenden Seeungeheuer“– aber weit übertroffen als all solche Schrecken war der Gedanke, am Rande der Erde, also der gedachten Erdscheibe, falle man einfach hinunter und verschwindet im Nichts…….

kein Grab, ohne Kreuz, ohne, das war zur damaligen Zeit bestimmt das Schrecklichste ohne eine Segnungen der geliebten Kirche, ja diese „wonnige Segnung der so weisen Kirche“.

Liebe mündigen Leser, ich übertreibe bestimmt nicht ! Aber so ein Schwachsinn wurde den damalig lebenden Menschen von Kindesalter beginnend wirkungsvoll  eingebläut. Denn irgendwo musste die Welt (die Erdscheibe) ja schließlich  aufhören, und aus diesem Grund sollte man so weit lieber nicht segeln.

,,,und wie nicht anders denkbar, gab man diesem Ende der Welt auch einen schwungvollen Namen, die Zeit belief sich so um 1400 n. Chr. :

…..und dieser Name entwickelte sich schnell und recht einfach, es war das Kap Bojador, ein Punkt, oder besser ein geographischer Ort …..nämlich eine westlich gelegene Spitze des Kontinents Afrika. Das wissen wir heute, aber für die damals lebenden Menschen sah die Welt extrem anders aus. Es war für sie das Cap der Angst und Schrecken, ein Punkt ohne Wiederkehr für Seefahrer.

Es gab aber auch schon eine Art von Menschen die vor Neugierde und wissenschaftlichem Erkundungsdrang strotzten. Sie, oder in diesem Fall ein Er, hatte sich vorgenommen das Thema der Erkundung der Welt mal gezielt und mehr durchdacht anzugehen.

Er hieß Prinz Henrique mit Namen <Heinrich der Seefahrer und stammte aus Portugal. Ein Gouverneur der Algarve.

Es war das Jahr 1419, er widmete sein Leben der Erkundung dessen was halt „dahinter“ stecken könnte.

Er ging sehr praktisch vor, er sammelte einfach alle Berichte die die es über die zu erkunden Gebiete gab.

So hatte er im Laufe der Zeit eine umfangreiche Basis für ein weiteres Vorgehen zu dieser Sachlage gesammelt…..und noch eine Neuigkeit kam durch ihn zum laufen…..

Er ließ einen neuen Schiffstyp entwickeln und auch bauen ! Sie hieß „Karavelle“, sie war selbstverständlich navigationstechnisch allen bisherigen Schiffstypen weit überlegen. Das war also die vorher erwähnte Basis, eine technische Basis für die weiteren portugiesischen Erkundungsfahrten der Meere und deren Kurse. Im Jahre 1423 startete er dann die erste Erkundungsfahrt, Richtung Süden um zu sehen, wie die bis dahin recht unbekannte Wirklichkeit aussah.

Jetzt oft brachen diese Schiffe auf, um zu erkunden, was  jenseits von „Bojador“ zu finden war. Jedoch mit einem weniger beeindruckenden Resultat. Die Seefahrer kehrten zurück, ohne etwas über die Welt dahinter zu berichten oder sie blieben verschollen.

Erst 1434 gelang es Gil Eanes: Er umfuhr das bis dahin sogenannte Ende der Welt und bewies damit, dass es eben das nicht war – das „Ende der Welt“ .

Was dann recht gemächlich folgte, ist sicher einigen von Euch nicht Seefahrern, aus dem Schulunterricht bekannt :

  • Bartolomeu Dias erreicht 1488 das Kap der Guten Hoffnung, Vasco da Gama umrundet es und erreicht 1498 Indien. Kurz zuvor, also 1492, trifft Christoph Kolumbus im Auftrag der spanischen Krone in «Westindien»??? ein, ……dachte er….. der anderen Seite unserer Erde. Aber dann nicht viel später war es Ferdinand Magellan, der jetzt  von Europa aus um Kap Hoorn die «Welt» umsegelt und wieder in Europa ankommt.
  • Ein neues Zeitalter des Wissens und der Erkenntnisse beginnt. Das wurde Vielen klar wie „Rinderbrühe“. Große Teile der Menschheit atmeten auf :
  • Die Erde ist also eine Kugel. Sie hat doch keinen Rand und hier gibt es keine mystische Grenzen, hinter denen womöglich unbekannte Mächte walten.

Wieder ein Mal hatte sich gezeigt, daß Menschen gerade aus Unwissenheit immer zuerst an ein sagenumwobenes Märchen aus alten Zeiten glauben. Und dieses Märchen war für sie halt damals –  die Erde als eine endliche Scheibe –

Jetzt aufgepasst, ich gehe mal kurz zurück. Jahrhunderte zurück in die Zeit des Aristoteles. Er hatte im vierten Jahrhundert v. Chr. schon wie folgt argumentiert :

  • die Erde muß eine Kugel sein, da bei von der Küste fortsegelnden Schiffen zunächst der Schiffsrumpf und erst dann die Segel verschwanden.
  • Weiter, die nächste Aussage, der Erdschatten bei einer Mondfinsternis war stets rund.                                     

Diese Erkenntnisse blieben im Weiteren durchaus im Weltbild erhalten. In etwas gebildeten Kreisen war von einer flachen Erde von der man noch abstürzen konnte, kaum die Rede. Es zeigte sich sehr eindeutig als der damals wohl einflussreichste Kirchenlehrer des Mittelalters, genannt , Thomas von Aquin, die Lage fast zweihundert Jahre vor Heinrich dem Seefahrer so zusammen fasste :

Es ist grundsätzlich der Sternenkundige, denn  er ist es der durch Sonnen- und Mondfinsternis beweist, dass unser Planet „Erde“ doch rund ist. Die lange währende Schwafelei war ihm völlig fremd und zuwider.

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Auch wenn ich mich wiederhole, wie oft war es ein Griechischer Erdenbürger, der sich an die Bestimmung des Erdumfangs heran machte. Sein Name war „Eratosthenes“.  (Siehe dazu obige Skizze….so um 190 Jahre vor Chr.

Dieser Mann war Astronom und versuchte es durch Sonnenmessungen in Ägypten. Denn durch den Vergleich  des Mittagsstand der Sonne in der Stadt Syene und dem heutigen Assuan, mit dem in Alexandria. Es sei bemerkt, beide Städte liegen auf dem gleichen Längengrad, so dass kein  Zeitunterschied zu Fehlern führen konnte.

Ich weise kurz auf eine kleine Erklärung hin, die aber relativ schnell zu verstehen ist.

Beginnen wir in Syene, wenn dort die Sonne im Zenit stand, das ist in Punkt a dargestellt, dann ist sie sie in Alexandria Punkt b um einen Winkel a= 1/50 eines vollen Kreises vom Zenit entfernt.

Wie man sieht, ist 𝜀 auch der Winkel zwischen Linien vom Erdmittelpunkt nach Syene und Alexandria. Aus diesem Grund muss fünfzigmal die Entfernung Lzwischen den beiden Städten gerade den Erdumfang ergeben.

Nun muß man sagen, was jetzt zu damaliger Zeit erfolgte

würde heutzutage anders gemacht werden.

In der damaligen Zeit ist die Entfernung durch sogenannte

königliche Schrittmesser bestimmt worden. Schrittmacher waren einfache Beamte des Hofes mit einer ganz besonderen Fähigkeit. Sie konnten ganz einfach große Strecken in möglichst gleicher Schrittlänge marschieren.

Sie hatten die Strecke L mit 5000 Stadien abgegangen, das waren nach damaligen Berechnungen etwa 750 Kilometer. Somit ergab sich für den Erdumfang 50 × 750 = 37.500 Kilometer.

Und schau mal einer an, unsere heutigen Messungen führen auf etwa 40.000 Kilometer für den Polarumfang und bestätigen mithin bestens sowohl die Logik des intelligenten Eratosthenes als auch die wirkliche Präzision der damals lebenden königlich ägyptischen Schrittmesser.

Das kann nur heißen,  die sich ergebende Vorstellung der Erde als Kugel war also bekannt, aber eben doch nur als Theorie.

Theorie und Wirklichkeit sind zweierlei, das war schon zu diesen Zeiten bekannt und folgend aufgezeigte Männer haben es gezeigt ; Gil Eanes, Vasco da Gama, Kolumbus, Magellan. Unsere irdische Welt war also endlich und sie war eine Kugel. Aber das war nun keine Theorie mehr, sondern die Wirklichkeit. Es war als Gegebenheit, Erscheinung wahrnehmbar, einfach erfahrbar.

 

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