TWolfgang Korsus Dipl.-Ing. NT, Astrophysiker
D- 25451 Quickborn
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Kapitel 333/9
So, beinahe zu guter letzt bekommen auch Großbetriebe ihr Fett weg, ….von mir, für sie müssen internationale Sozialstandards wie Bildungs-, Sicherheits-, Gesundheitsstandards) geschaffen werden, das heißt implementieren und stetig auf Einhaltung kontrollieren. Vor allem bei Geschlechterfragen und Kinder-und Jugendarbeit gibt es weltweit einen immensen großen Nachholbedarf. Denn für eine weltweite Ernährungssicherung braucht es verdammt klare und verbindliche Werte und Standards. Diese sind eigentlich universell aber deren Umsetzung kann dennoch standortspezifisch erfolgen.
Dazu müssen entsprechende politische und institutionelle Rahmenbedingungen geschaffen und die Prinzipien agrarpolitischer Handhabe grundlegend überdacht werden. Eine dahingehende Zukunftsvision beinhaltet folgende Punkte:
Das Grundrecht auf Nahrung ist einklagbar in allen Verfassungen. Bisher ist es nur in 22 Verfassungen benannt, eine praktische Einklagbarkeit ist jedoch nicht gegeben. Weltweit ist die Koexistenz von verschiedenen Produktions-und Verarbeitungssystemen rechtlich abgesichert. und ins Recht gesetzte Kontroll-und Zertifizierungssysteme garantiert. Gehandelt werden zwischen den Regionen der Welt nur Lebensmittel, die unter sozial und ökologisch vergleichbaren Bedingungen erzeugt werden. Subventionen für Lebensmittelexporte entfallen. Öffentliche Gelder für den Erhalt von Kulturlandschaften, für die Agrarforschung, für die Erforschung neuer zivilgesellschaftlicher Organisationsformen zur Umsetzung von Ernährungsgerechtigkeit und Ernährungssouveränität sind auf mindestens ein Drittel der Bruttoinvestitionen in der Infrastruktur einer Volkswirtschaft angehoben. Die Preise der Lebensmittel in den entwickelten Märkten beziehungsweise Ländern beziehen alle ökologischen und sozialen Kosten mit ein. Doch nicht nur die Politik, Erzeuger, Verarbeiter und der Handel sind angehalten, neue Wege zu beschreiten; auch die Verbraucher müssen stärker in die Pflicht genommen werden. Die Frage, wie das eigene Ernährungsverhalten zu einer gerechteren Welt beiträgt, sollte gesellschaftlich viel stärker diskutiert werden. Auch den Medien kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Bei den Konsumentinnen und Konsumenten sollte ein Bewusstseinswandel stattfinden–weg von einer reinen Preisorientierung, hin zu qualitativ hochwertigen, unter ökologisch und sozial vertretbaren Bedingungen produzierten regionalen Lebensmitteln.
Wir lassen sie verhungern
In Jean Zieglers Buch Wir lassen sie verhungern, München 2012 steht nachzulesen, dass in dieser Welt voller Überfluss alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert. Für Jean Ziegler ist das nicht nur ein Verteilungsproblem oder ein Systemfehler, sondern eine Schande, ein Skandal, organisiertes Verbrechen und Massenmord, den es augenblicklich zu beenden gilt. Jean Ziegler: „Der Hunger tötet weltweit ungefähr 100.000 Menschen täglich. Kaum jemand spricht über diesen Völkermord, von Abhilfe ganz zu schweigen.“